14.03.2015
Ich bin gerade wieder von der Konferenz der Friedensbewegung in Frankfurt / Main zurück. Dazu dieser erste persönlich gehaltene Bericht, den ein ausführlicherer am Montag folgen wird.
Es war eine streitbare Konferenz, bei der Meinungsunterschiede offen auf den Tisch kamen. Aber zugleich auch eine sehr gelungene, konstruktive und gute Konferenz, denn die unterschiedlichen Gruppen der Friedensbewegung, sie sind mit Frankfurt nun noch ein erhebliches Stück weiter zusammengerückt.
Dazu trugen sicherlich die guten Referate von Reiner Braun (IALANA / Büro Friedenswinter), Wiltrud Rösch-Metzler (Pax Christi), Wolfgang Bittner (Schriftsteller) und Christiane Reymann (Journalistin) entscheidend bei.
Während sich Reiner und Wiltrud auf die Auswertung bisheriger Erfahrungen in der Kampagne „Friedenswinter“ konzentrierten, beschäftigten sich Wolfgang und Christiane sehr detailliert mit der Frage „Wie unabhängig sind unsere Medien“ eigentlich. Sehr detailliert verdeutlichte zum Beispiel Christiane, wie einseitig, ja hetzerisch, ein größerer Teil unserer Medien leider immer wieder auf Aktionen der Friedensbewegung reagiert.
Dies war – aus aktuellem Anlass – auch das Thema des ersten Diskussionsbeitrages in der Generaldebatte, den ich selber hielt. Dabei ging es vor allem um einen Artikel und ein Interview die am Vortage in der taz erschienen waren – und mit denen die taz offenbar Zwietracht unter den Teilnehmenden sähen wollte. Dass das dann auch in einer Kontroverse mit Monty Schädel münden musste, war leider unumgänglich.
Dem folgten noch etliche weitere Beiträge, die sich vor allem mit den weiteren Perspektiven der Friedensbewegung in diesem Jahr beschäftigten. Eine Debatte, die in vier Arbeitsgruppen dann auch am Nachmittag fortgesetzt wurde. Die abschließende Beschlussfassung über weitere Aktionen erfolgte dann in großer Einmütigkeit: Nach den Ostermärschen, die bundesweit an den Ostertagen in zahlreichen Städten stattfinden werden, werden vor allem die Aktionen zum Jahrestag der Befreiung am 8., 9. und 10. Mai einen neuen Höhepunkt für die Friedensbewegung schaffen. Die Konferenz rief in diesem Zusammenhang zur Beteiligung an einer großen Demonstration auf, die am 10. Mai in Berlin stattfinden wird.
Abschließend soll auch die hervorragende Arbeit des Moderatoren-Teams der Konferenz, das aus Susanne Grabenhorst (IPPNW) und Pedram Shahyar (Redner Mahnwache Berlin) bestand, nicht unerwähnt bleiben.
Eine super Stimmung unter den rund 150 Teilnehmenden aus allen Teilen der Bundesrepublik, etliche gute Info-Stände (darunter erstmals auch einer des Verlags Marxistische Blätter), etliche neu gewonnene freundschaftliche Kontakte, runden das Bild dieser streitbaren, aber zugleich auch sehr gelungenen und sehr konstruktiven Konferenz der Friedensbewegung für mich ab.