Hamburg, 07.06.12

Das Kuratorium der Hamburger Gedenkstätte Ernst Thälmann, macht auf die feierliche Verlegung von Stolpersteinen für in der Nazi-Zeit ermordete Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft vor dem Rathaus am 08. Juni aufmerksam:

Stolpersteine werden um 10:30 Uhr verlegt und eingeweiht für die folgenden ehemaligen Abgeordneten:

Dr. Kurt Adams, MdHB 1924-1933 SPD, tot am 7.10.1944; Etkar Josef André, MdHB 1921 KPD, im UG Holstenglacis hingerichtet am 4.11.1936; Bernhard Bästlein MdHB seit 1921 KPD, im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet am 18.9.1944; Adolf Biedermann MdHB 1919 – 1927 SPD, am 11.5.1933 wurde er tot aufgefunden; Gustav Brandt MdHB 1931-1933 KPD, erschossen durch die SS im April 1945; Valentin Ernst Burchard MdHB 1932 – 1933 DStP, ermordet in Minsk; Dr. Max Eichholz MdHB 1920-1933 DDP / DStP, in Auschwitz ermordet am 12.1.1943; Hugo Eickhoff MdHB 1931-1933 KPD, gestorben im Sonderbataillon Dirlewanger am 15.12.1944 in Rumänien; Dr. Theodor Haubach MdHB 1927 – 1929 SPD, hingerichtet in Berlin Plötzensee am 23.1.1945; Wilhelm Heidsiek MdHB 1933 SPD, in Neuengamme am 7.11.1944 umgebracht; Ernst Henning MdHB 1928-1931 KPD, in Kirchwerder am 14.03.1931 von der SA erschossen; Hermann Hoefer MdHB 1928-1931 KPD, gestorben an den Haftfolgen; Franz Jacob MdHB 1932-1933 KPD, im Zuchthaus Brandenburg-Görden enthauptet am 18.9.1944; Friedrich Lux MdHB 1928 – 1933 KPD, misshandelt in der Gestapo-Zentrale und tot am 6.11.1933; Fritz Simon Reich MdHB 1927 – 1928 Reichspartei des dt. Mittelstandes, ermordet am 31.5.1944; August Schmidt MdHB 1928-1931 KPD, gestorben an den Haftfolgen am 3.8.1939; Otto Schumann MdHB 1931-1933 SPD, gestorben am 3.5.1945 auf dem Todesmarsch der „Cap Arcona“; Theodor Skorzisko MdHB 1931-1932 KPD, Schicksal unbekannt; Ernst Thälmann MdHB 1919-1933 KPD ermordet am 18.8.1944; Hans Westermann MdHB 1928-1930 KPD erschlagen am 16.3.1935.

Der Vorsitzende des Kuratoriums Hein Pfohlmann bittet darum Blumen mitzubringen und diese vors Rathaus zu legen.

Dazu folgender Hinweis: Ich selber mache im nächsten Jahr aus Anlass des 80. Jahrestages von 1933 mehrere Rundgänge durch Hamburg, die als Kooperationsveranstaltungen mit der Hamburger Volkshochschule stattfinden:

Der erste Rundgang findet am 08. Mai 2013 statt:
Beginn um 17:30 Uhr vor der Jacobikirche, Jacobikichweg. Anmeldungen sind ab Herbst dieses Jahres über die Hamburger Volkshochschule möglich. Der Ankündigungstext ist folgender:

Im März 1933 begannen auch in Hamburg die Razzien und Hausdurchsuchungen um Regimegegner aufzuspüren. Wir suchen die Wirkungsstätten solcher Menschen auf, die für ihren Widerstand gegen die Diktatur sterben mussten. Ihre Spuren finden wir am Jungfernstieg, am Alten und Neuen Wall, auch in der Mönckebergstraße. Wir hören von ihrem Leben, ihren unterschiedlichen Motiven und ihrem Schicksal in der Nazizeit.

Der zweite Rundgang ist am 01. August 2013:
Beginn um 16 Uhr am S-Bahnhof Holstenstraße. Anmeldungen sind ab Herbst dieses Jahres über die Hamburger Volkshochschule möglich. Der Ankündigungstext ist folgender:

Vor 80 Jahren – am 1. August 1933 – gab es die ersten Hinrichtungen durch die Nazi-Justiz: Vier junge Arbeiter wurden im Hof des heutigen Altonaer Amtsgerichts mit dem Handbeil ermordet. Den Anlass dafür bot der „Altonaer Blutsonntag“ vom 17. Juli 1932, als rund 7.000 SA-Uniformierte durch die verwinkelten Gassen des „roten Altona“ marschieren wollten. Wir erkunden die Hintergründe der damaligen Ereignisse.

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