Rostock. Ihren Unmut über drohenden Stellenabbau in der Stadtverwaltung und die Teilprivatisierung des Rostocker Volkstheaters haben am Mittwoch abend rund 800 Menschen vor der Rostocker Bürgerschaft mit lauten Pfiffen und Buhrufen deutlich gemacht. »Wir haben mit unseren Protesten schon viel bewegt und geben nicht auf«, sagte ver.di- Gewerkschaftssekretär Frank Pieper zu den Demonstranten. Die Demonstration richtete sich gegen die Auswirkungen eines Nachtragshaushalts für 2007, den die Mehrheit der Abgeordneten aus CDU, SPD und Grünen beschlossen hatte.
(ag /jW)
Verwendung: Junge Welt vom 19. Oktober 2007
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Bravo zum Nachtragshaushalt in Rostock!
Langsam lernt Ossi-Land verantwortungsvoll mit den Soli-Geldgeschenken umzugehen:
Ist auch schon höchste Zei!
Bravo ist wohl ironisch gemeint, denke ich.
Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz, da kann man nicht einfach Bravo sagen.
Vernichtung von Arbeitsplätzen bedeutet nichts anderes, dass der Neoliberalismus Kosten/Nutzungsanalyse wieder gesiegt hat.
Die Marktradikalisten sind auf dem Vormasch. Der Mensch zählt nicht, Hauptsache die Profite stimmen- nur weiter so.
Irrtum Ronald:
Nur in der kommunstischen Planwirtschaft der DDR zählte der Mensch nicht: Weder als Konsument, noch als Produzent, noch als Freiheitlsliebender.
Du besprichts Dinge von denen du keine Ahnung hast: die DDR waren ihren eigenen Ansprüchen nach kein kommunistisches Land, sondern ein Land des „entwickelten Sozialismus“. Ökonomisch sind das völlig unterschiedliche Wirtschaftsysteme.
Außerdem: wenn der Mensch nicht zählte in der Ökonomie der DDR, warum konnte er dann nicht jederzeit und nach Belieben ausreisen? Wenn Du drüber nachdenken und nicht nur das nachplappern würdest, was bürgerliche und selbst von ökomischen und politischen Interessen geleitete „Wirtschaftswissenschaftler“ herum reden, dann würdest Du schnell feststellen, dass deine These widersprüchlich ist, denn die Befestigung der Grenzanlagen 1961 hatte vor allem ökonomische Gründe. Jeder Bürger der DDR, der diese Zeit erlebt hat, könnte dir davon berichten, dass es anschlíeßend ökonomisch bergauf ging in der DDR.
Wenn ich dies feststelle, so rechtfertige ich damit in keiner Weise, dass die Art die Befestigungsanlagen den Menschenrechten widersprechende Züge trug. Doch du hälst dich ja für einen „Ökonomen“ – und insofern argumentiere ich hier nur auf dieser Grundlage.
Dem gegenüber ist die kapitalistische Ökonomie keinesfalls gezwungen ihre Wirtschaftsräume so zu schützen. Denn sie basiert darauf, dass es eine industrielle Reservearmee in der Gestalt von Millionen Arbeitslosen regelmäßig und dauerhaft gibt.
Ich wußte gar nicht, dass du ein direkter Nachkomme von Karl Marx bist:
Schickst du mir mal ein Autogramm?
Das ist typisch: Gehen die Argumente aus, dann wird es persönlich. War der Mensch in der DDR nun als Produzent für die Ökonmie dieses Landes von Gewicht oder war er es nicht? Das war doch die von dir angesprochene Frage … Oder anders formuliert: von was haben die Menschen in der DDR denn sonst gelebt? Vielleicht von Weihnachtspaketen der Onkel und Tanten aus dem Westen? Das wirst du selber nicht glauben. Und mit Karl Marx, auch da liegst du wieder falsch, hat das alles überhaupt nichts zu tun. Denn über die Ökonomie, über planwirtschaftliche Methoden des „entwickelten Sozialismus“ wirst du in seinen Schriften nicht einen einzigen Satz finden.