»Palette e.V.« in Hamburg muß wegen Mittelkürzung eines ihrer drei Beratungszentren aufgeben
Radikale Streichungen bei den Zuwendungen führen in Hamburg dazu, daß die bekannte Drogenreinrichtung »Palette e.V.« eines ihrer drei Beratungszentren aufgeben muß. Zum 1. Oktober wird das Hilfezentrum in der Schillerstraße in Altona schließen. Der Hälfte der 32 festangestellten Mitarbeiter des Vereins, soll noch im August die Kündigung zugestellt werden, nachdem sich der Verein bereits zuvor von Mitarbeitern trennen mußte. Doch auch den verbliebenen Mitarbeitern drohen drastische Gehaltskürzungen.
Wie jetzt bekannt wurde, werden auch die Kosten für die Abfindung der teilweise langjährigen Mitarbeiter nicht übernommen. Für Ulrike Winkelmann, Betriebsratsvorsitzende der »Palette« ein Skandal: »Die Behörde zwingt uns zu Entlassungen, sieht sich jetzt aber nicht in der Pflicht, die Kosten dafür zu übernehmen.« So drohen dem gebeutelten Träger Arbeitsgerichtsverfahren mit erheblichen Folgekosten, die ihn insgesamt in seiner Existenz gefährden.
Für die »ständige Betriebsrätekonferenz der freien Träger in der Hamburger Drogenhilfe«, dort haben sich die Interessenvertreter der Mitarbeiter aus rund 40 Einrichtungen zusammengeschlossen, handelt der Senat mit seinen Haushaltsplänen, mit denen bis 2006 zwei Millionen Euro an Zuwendungen gestrichen werden, verantwortungslos. Gegenüber junge Welt betonten Vertreter der Betriebsrätekonferenz, daß sich die Anzahl der Drogenkonsumenten in Hamburg auf die Marke von 20 000 zu bewege. Mit der Streichung von Angeboten in der akzeptierenden Drogenarbeit, bestehe die Gefahr der Kriminalisierung kranker und hilfsbedürftiger Menschen.
http://www.jungewelt.de/2004/07-27/012.php